Es gibt viele gute Gründe, um ein Unternehmen aufzubauen. Hier sind meine persönlichen Gründe, warum ich ein Unternehmen gründe.
Ich gründe, um frei zu sein
Für mich ist Freiheit im Allgemeinen ein sehr hoher Wert. Unter Freiheit in Bezug auf das – ich nenne es mal – Arbeitsleben – verstehe ich dabei einerseits die Freiheit, wie ich mein Unternehmen aufbaue und andererseits die Freiheit, wie ich meinen Arbeitsalltag gestalte.
Unternehmerische Freiheit, wie ich mein Unternehmen aufbaue
Der wohl größte Punkt, warum ich ein eigenes Unternehmen gründe ist, dass ich selbst entscheiden kann, wie ich mein Unternehmen aufbaue. Dies bezieht sich sowohl auf die Vision und Strategie als auch auf unternehmerische Tagesentscheidungen.
Das soll übrigens nicht heißen, dass ich alles alleine machen kann und werde. Denn natürlich kann ich nicht alles wissen und brauche die Unterstützung von anderen.
Diese Freiheit ist aus meiner Sicht insbesondere bei einem Unternehmen wie eselva wichtig. Denn das Ziel von eselva ist es, dass alle einfach nachhaltig mit Stil leben können. Und das bedeutet, dass ich zum Beispiel auf Umsätze und Gewinne verzichte, um dieses Ziel zu erreichen. Wäre ich ein angestellter Manager, wäre dies viel schwieriger für mich. Denn ich hätte mich ja immer gegenüber den Gesellschaftern zu verantworten, die mich dafür eingestellt haben, das Unternehmen in IHREM Sinne zu führen. Idealerweise stimmt das, was in im Sinne der Gesellschafter ist, auch mit meiner eigenen Überzeugung überein.
Dennoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass man anders handelt, wenn es sich um das Geld anderer dreht. Ich habe als Geschäftsführer von Skoobe viele Entscheidungen konservativer getroffen als ich das in meinem eigenen Unternehmen tun würde.
Persönliche Freiheit, wann und wie ich arbeite
Eine weitere tolle Sache am eigenen Unternehmen ist, dass ich mir aussuchen kann, wann und wie ich arbeite. Dank Homeoffice-Regelungen für Mitarbeiter ist es mittlerweile auch für viele Mitarbeiter möglich, sich selbst auszusuchen, wo sie arbeiten – ob im Büro oder Zuhause. Wählt man als Mitarbeiter jedoch einen Co-Working-Space oder gar ein Café wird man schon komisch angeschaut, ob man denn da wirklich arbeitet.
Und auch die Aufgaben kann ich mir komplett selbst aussuchen. Es gibt niemanden, der mir sagt, was ich wann zu tun habe. Noch bin ich wirklich komplett frei, denn ich habe auch noch keine Mitarbeiter. Sobald ich Mitarbeiter habe, wird sich das natürlich ändern. Denn es ist wichtig, sich an alle Absprachen zu halten. Dennoch ist es noch etwas anderes als wenn man Mitarbeiter ist, denn es sind alles Absprachen.
Diese persönliche Freiheit ist übrigens nicht nur mit das beste am Gründen, sondern auch das Herausforderndste. In einem Gespräch mit anderen Gründern hat irgendwann mal jemand gefragt, wie wir anderen Gründer uns denn immer motivieren würden? Denn als Gründer brauchst du echt Durchhaltevermögen. Selbst wenn nichts funktioniert, was man sich da ausgedacht hat, muss man sich weiter motivieren und weitermachen, um die Idee zu finden, die funktioniert.
Ich gründe, weil ich es cool finde
Dieses Argument ist wohl unschlagbar, denn ich finde Unternehmer einfach toll. Ich könnte jetzt ganz tief in mich gehen und versuchen herauszufinden, warum dies so ist. Aber das hilft weder Euch noch mir. Es ist einfach so. Unternehmertum ist aus meiner Sicht unglaublich sexy. Und natürlich will ich selbst cool sein. Somit muss ich gründen. Ist doch logisch, oder?
Zusätzlich stelle ich immer wieder fest, dass ich ganz viele Gründer kenne und bis auf einige wenige Ausnahmen finde ich alle sehr inspirierende und spannende Persönlichkeiten. Vielleicht finde ich Unternehmertum auch deshalb so attraktiv, da die spannendsten Personen, die ich kenne, Unternehmer sind. Ach, da hab ich also doch meine Erklärung auf die Frage gefunden, warum ich Unternehmertum so toll finde. Auch ich bin wohl ein Herdentier 😉
Ich gründe, weil ich einen gesellschaftlichen Beitrag leisten kann
Unternehmen sind aus meiner Sicht sehr wichtig für eine Gesellschaft, denn sie stellen alles bereit, was eine Gesellschaft benötigt. Zugegeben, in manchen Fällen liefern sie auch zu viel des Guten, so dass es schon wieder schlecht ist – denke man zum Beispiel an Fast Fashion. Keiner braucht so viel und so häufig neue Kleidung, dass wir schlechte Materialien, gesundheits- und umweltschädliche Prozesse und schlechte Arbeitsbedingungen dafür entwickeln sollten.
Ich glaube, dass genau solche Fast Fashion Unternehmen (nicht nur diese) dazu beigetragen haben, dass das Bild von Unternehmern häufig so schlecht ist. Dabei ist doch jeder Bäcker, jeder Gemüseladen oder jede Änderungsschneiderei um die Ecke ebenso ein Unternehmen wie Apple, Tesla oder BMW. Und den Wert der ersten Gruppe bestreitet wohl niemand.
Einerseits versorgen uns die Unternehmen mit allem, was wir so brauchen und andererseits schaffen sie auch Arbeitsplätze. Damit tragen sie zu sinnvoller Beschäftigung und Einkommen bei. Und beides wünschen sich doch Menschen. Natürlich kann man hier diskutieren, ob es nicht auch andere sinnvolle Beschäftigung abseits von Arbeit gibt – definitiv. Das ist dann aber Stoff für einen anderen Post.
Damit leisten die meisten Unternehmen einen positiven gesellschaftlichen Beitrag. Ich möchte jedoch noch darüber hinaus gehen und gründe deshalb ein Unternehmen, das sich das Ziel gesetzt hat, dass jeder einfach nachhaltig mit Stil leben kann. Damit möchte ich Alternativen zu den aktuell vorherrschenden Alltagsprodukten schaffen, die häufig problematisch fürs Klima sind, eine ganze Menge Müll produzieren und für viele Mitarbeiter vor allem in anderen Ländern keinen Segen darstellen. Hier könnt ihr meine Gründerstory lesen.
Warum ich nicht gründe: Geld
Ich gründe kein Unternehmen, weil ich dadurch erwarte, besonders viel Geld zu verdienen. Bitte versteht mich hier nicht falsch. Ich möchte Geld verdienen mit meinem Unternehmen und zwar viel Geld. Doch bräuchte ich dafür kein Unternehmen gründen. Im Gegenteil: mit meiner Erfahrung und Ausbildung könnte ich sofort sehr viel Geld bei anderen Unternehmen verdienen – mehr als ich in den nächsten Jahren bei meinem Unternehmen erwarten kann. Langfristig wird sich das wahrscheinlich drehen und ich gehe davon aus, dass mein Unternehmen mehr Gewinn macht als ich je als angestellter Manager verdienen kann.