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Nachhaltige Geschäftsidee

Im letzten Blogpost über meine Gründerstory hab ich Euch erzählt, dass ich gerade ein nachhaltiges Unternehmen gründe. In diesem Blogpost findet ihr jetzt meine Geschäftsidee für eine nachhaltigere Welt. Auch wenn die Geschäftsidee bereits seit über einem Jahr in meinem Kopf herumgeistert, existiert das Unternehmen noch nicht. Stattdessen nehme ich Euch jetzt auf meine Reise zur nachhaltigen Unternehmerin mit.

Das Problem, das ich mit meiner nachhaltigen Geschäftsidee lösen möchte

Viele Konsumenten möchten gerne mehr nachhaltige Produkte kaufen sobald sie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit mal auseinandersetzen. Die „Friday for Future“-Bewegung hat in den letzten Jahren viele Menschen auf die Umweltprobleme aufmerksam gemacht. Vielen ist klar, dass sie ihr Verhalten ändern müssen. Und viele wollen das auch. Aber warum ist dennoch so wenig passiert. Warum kaufen wir immer noch den ganzen Plastikmüll, den wir täglich nach Hause schleppen?

Ich glaube, dass der Grund ist, dass es zu aufwändig ist, Alternativen zu finden.

Ich, zum Beispiel, versuche wirklich, Plastik zu vermeiden und nur nachhaltige Produkte zu kaufen. Als wir im Mai von unserer Europareise zurück kamen, sind wir zunächst in eine fast leere Wohnung gezogen. Und es hat bis Dezember gebraucht ehe wir uns komplett eingerichtet haben. Der Grund war, dass wir uns nur mit nachhaltigen Möbeln und Gegenständen einrichten wollten.

So haben wir auch eine ganze Reihe Möbel selbst gebaut oder alte Möbel upcycled. Ich bin zum Beispiel jetzt eine stolze Besitzerin eines Wurmkomposters. Andere Dinge konnten wir jedoch nicht selbst machen. Dann haben wir gesucht, gesucht und … gesucht. Ihr könnt Euch zum Beispiel nicht vorstellen, wie schwierig es ist, plastikfreie gepolsterte Esszimmerstühle zu finden. Außerdem war das Ganze zum Schluss sehr teuer. Wir sind glücklicherweise in der privilegierten Lage, dass wir uns das leisten können. Doch viele andere können das nicht.

Nun ist der Alltag bei uns wieder eingekehrt. Und… unser Müll hat wieder massiv zugenommen – insbesondere Plastik aus Verpackungen. Außerdem bin ich mir sicher, dass auch wir der einen oder anderen Green Washing Aktion zum Opfer fallen. Wenn das bereits mir passiert – mir der Frau mit dem Wurmkomposter – wie schwierig muss es dann erst für andere sein, die nicht so sehr in das Thema involviert sind wie ich.

Meine nachhaltige Geschäftsidee als Lösung für das Aufwandsproblem

Was wir also brauchen, sind nachhaltige Produkte, die

  • einfach zu verstehen sind,
  • einfach zu beschaffen sind und
  • einfach zu nutzen sind.

Außerdem müssen nachhaltige Produkte meiner Meinung nach gut aussehen und bezahlbar sein. Ansonsten werden sie nicht gekauft. Übrigens bezahlbar meint nicht billig. Denn billige Produkte müssen an irgendeiner Stelle einen Kompromiss machen. Oft ist dies die Qualität des Produkts, eine schlechte Umweltbilanz oder ein unfairer Umgang mit Mitarbeitern und Lieferanten.

Was ist also meine Geschäftsidee, um Deutschland/Europa mit einfachen, schönen und bezahlbaren nachhaltigen Produkten zu versorgen?

In meinem YouTube-Video “Wie finanziere ich am besten mein Startup” habe ich erzählt, dass ich mein Unternehmen bootstrappen möchte. Damit werde ich lange brauchen, um meine Vision der nachhaltigen Geschäftsidee komplett zu realisieren.

Erster Schritt meine nachhaltigen Geschäftsidee: Online Shop mit nachhaltigen Produkten

Ich fange also klein an. Zu Beginn werde ich auf dieser Webseite einen Shop erstellen, in dem ich zunächst nachhaltige Produkte vorstelle. Später könnt ihr die dann auch kaufen.

Bei anderen nachhaltigen Shops stoße ich immer wieder auf das Problem, dass ich kein Gefühl dafür habe, welche der angebotenen Optionen nun wirklich nachhaltig ist . Ist zum Beispiel die aus China importierte Bambuszahnbürste besser oder die in Frankreich aus recyceltem Plastik hergestellte? Deshalb werde ich je Anwendungsfall immer nur ein Produkt vorstellen. Natürlich werde ich dabei transparent darstellen, warum ich gerade dieses Produkt ausgewählt habe.

Zweiter Schritt zu meiner nachhaltigen Geschäftsidee: Auftragsfertigung für nachhaltige Alternativprodukte

Wenn der Online Shop dann gut angelaufen ist, geht es in die zweite Phase. Hier möchte ich Alternativen für die Anwendungsfälle entwickeln, für die ich keine guten nachhaltigen Produkte gefunden habe. Zum Beispiel habe ich noch keine nachhaltige Option für das Reinigen von Zahnzwischenräumen gefunden. Selbst der gewachste Bambusfaden im Glasflakon ist für mich nicht wirklich nachhaltig. Außerdem tut mir jedes Mal die Finger weh, wenn ich einen halben Meter Zahnseide um meine Finger gewickelt habe :-(.

In diesem Schritt werde ich mit Produktdesignern zusammenarbeiten. Wir entwickeln dann gemeinsam alternative Produktideen. Dann werde ich eine Auftragsfertigung in Europa finden. Zusätzlich plane ich, die neuen Produkte in konventionellen Läden (z.B. Drogerien) zu platzieren. Damit sind sie wirklich einfach für jeden zu beschaffen. Dieser Schritt wird wohl mehrere Jahre dauern.

Meine Vision der nachhaltigen Geschäftsidee: Ein Produktionsdorf mit eigener Produktion

Meine Vision geht jedoch darüber hinaus. Meine Vision ist es, dass ich die Produktion ins Unternehmen hole. Die Produktion in den verschiedenen Gewerken soll als eine Art Dorf organisiert sein. Rings um das Dorf gibt es dann die Anbauflächen und Wälder, die für die Produktion notwendig sind. Zusätzlich soll es Übernachtungsmöglichkeiten und Cafés geben. Damit kann dann jeder auch den (hoffentlich) schönen Ort besuchen. Idealerweise kann ich dafür ein altes, verlassenes Dorf dafür gewinnen und es somit retten. Mein Vorbild ist dabei das italienische Hotelkonzept Alberghi Diffusi.

Ich konnte ein solches verteiltes Hotel-Dorf mal in live erleben – in Schmilka, in der Sächsischen Schweiz. Der Hotelier Sven-Erik Hitzer hat das Dorf in ein wunderschönes ökologisches Refugium verwandelt. Das Dorf hat noch ungefähr 100 Einwohner, aber mehrere Hotels und Pensionen, mehrere Restaurants, ein Spa und eigene Manufakturen – eine Mühle, ein Bäcker, eine Brauerei und eine Konditorei. Es ist wirklich süß. Wenn ihr mal die Gelegenheit habt, fahrt nach Schmilka.

Ein kleines Produktionsdorf ist also die Vision für meine nachhaltige Geschäftsidee. Man kann das natürlich auch in BWLer-Deutsch ausdrücken: Ich möchte eine vollständig vertikal integrierte Wertschöpfungskette für non-food Produkte des täglichen Bedarfs aufbauen. Das klingt irgendwie nicht so sexy, finde ich. Aber das könnt ihr für Euch entscheiden ;-).

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